Zum Inhalt

Einordnung in Azure DevOps

Einordnung: Selbstgehostete Agents in Azure DevOps

In Azure DevOps dienen Build- und Release-Agents dazu, automatisierte Pipelines auszuführen – sei es für Builds, Tests oder Deployments. Standardmäßig stellt Microsoft sogenannte Microsoft-hosted Agents zur Verfügung. Für viele Standardanwendungen reicht das aus.

Selbstgehostete Agents bieten jedoch mehr Kontrolle und Flexibilität. Sie sind besonders dann sinnvoll, wenn:

  • spezielle Abhängigkeiten oder Tools benötigt werden, die nicht auf Microsoft-hosted Agents vorinstalliert sind.
  • eine konstante Umgebung erforderlich ist (z. B. für Legacy-Projekte).
  • Performance und Kostenkontrolle wichtig sind – etwa bei langen Builds oder hohem Durchsatz.
  • der Zugriff auf interne Ressourcen nötig ist, z. B. private Netzwerke oder nicht öffentlich Resourcen.

Ein selbstgehosteter Agent ist im Grunde ein Dienst, der auf einer eigenen VM, einem physischen Server oder auch einem Container läuft. Er verbindet sich über einen sicheren Kanal mit Azure DevOps und wartet auf Aufgaben aus einer Pipeline. Dabei hat das Team die volle Kontrolle über Betriebssystem, installierte Software, Hardware-Ressourcen und Sicherheitsrichtlinien.

Warum ist das wichtig?

  • Ihr könnt lokale Entwicklungsumgebungen sehr genau nachbilden.
  • Ihr reduziert unnötige Fehler durch Umgebungsunterschiede.
  • Ihr beschleunigt Feedback-Zyklen, weil Builds parallel oder gezielt auf spezialisierter Hardware laufen können.
  • Ihr könnt eure Infrastruktur besser an CI/CD-Prozesse anpassen und automatisieren.

Hinweis: Mit der Kontrolle kommt auch Verantwortung – etwa für Updates, Sicherheitspatches, Agent-Verfügbarkeit und Skalierung.

Vergleich: Microsoft-hosted vs. Selbstgehostete Agents

Merkmal Microsoft-hosted Agent Selbstgehosteter Agent
Bereitstellung Automatisch durch Microsoft Manuell durch das Team
Lebensdauer Kurzlebig (wird nach jedem Job gelöscht) Kurzlebig (wird nach jedem Job gelöscht)
Verwaltung Microsoft übernimmt Wartung und Updates Eigenverantwortlich für Wartung und Updates
Anpassbarkeit Eingeschränkt (vordefinierte Images) Vollständig anpassbar (eigene Software & Konfiguration)
Leistung Variabel (abhängig von Systemauslastung) Kontrollierbar (abhängig von eigener Konfiguration)
Kosten Abhängig von Nutzung und Parallelität Eigene Infrastrukturkosten, aber keine Nutzungskosten
Netzwerkzugriff Eingeschränkt (kein Zugriff auf interne Netzwerke) Voller Zugriff auf interne Ressourcen

Wann sollte man welchen Agent-Typ wählen?

Microsoft-hosted Agents sind ideal für:

  • Schnelles Setup und einfache Projekte
  • Standardisierte Builds ohne spezielle Anforderungen
  • Teams, die keine eigene Infrastruktur verwalten möchten oder müssen

Selbstgehostete Agents eignen sich besonders für:

  • Projekte mit speziellen Softwareanforderungen
  • Notwendigkeit des Zugriffs auf interne Netzwerke oder Ressourcen
  • Kontrolle über die Build-Umgebung und bessere Performance